Alarmstufe Rot! Klinik Josephinum setzt ein Zeichen gegen das Krankenhaussterben

20.09.2023 – Bundesweite Klinikproteste am 20. September 2023: Es herrscht Alarmstufe Rot! Inflation und allgemeine Kostensteigerungen treiben die deutschen Kliniken in ein Defizit von 10 Milliarden Euro bis Ende 2023! Viele Krankenhäuser fürchten um ihre Existenz, sollten sie nicht sofortige und ganz konkrete Hilfe erhalten.

Deshalb ruft die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) erneut zum bundesweiten Protest gegen die bedrohliche Finanzlücke bei den Betriebskosten 2023 und 2024 auf, für die die Bundesregierung und die Krankenkassen verantwortlich sind.

Am 20. September 2023 um 11 Uhr gehen auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor Klinikverantwortliche aus ganz Deutschland auf die Straße. Unter dem Motto „Jetzt handeln“ geht es dabei vor allem um die Forderung nach einer dauerhaften Finanzierung der Krankenhäuser – und zwar noch bevor die viel diskutierte Krankenhausreform umgesetzt wird.

Gleichzeitig planen Kliniken bayernweit mit einzelnen Aktionen auch den sichtbaren Protest vor Ort unter dem Motto „Alarmstufe Rot! Wir sind trotzdem für Sie da!“ – und setzen so ein deutliches Zeichen für ihren Einsatz für die PatientInnen trotz der bedrohlichen Lage.

Auch die Klinik Josephinum zeigt sich solidarisch und unterstützt die Protestaktion.

„Die Großdemonstration ist eine fantastische Gelegenheit, um auf die akuten Missstände im Gesundheitswesen und die unverschuldete Finanznot aufmerksam zu machen“, so Tilmann Götzner, Vorstand der Klinik Josephinum. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass einmalige Hilfspakete, Hilfsprogramme oder Rettungsschirme nicht zielführend sind, da sie das Problem der dauerhaften Unterfinanzierung der Kliniken nicht lösen können. Was wir als Krankenhaus stattdessen am meisten brauchen, ist endlich wieder eine Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken und eine langfristige Sicherheit für Krankenhausträger, Mitarbeitende und natürlich auch für unsere PatientInnen.“.

Zwar hatten sich am 10. Juli 2023 Bund und Länder auf Eckpunkte zu einer Krankenhausreform geeinigt, doch das dringend geforderte Vorschaltgesetz, um den Strukturwandelprozess überhaupt erst in die Wege zu leiten, wurde bislang nicht beschlossen. Dies führt dazu, dass sich die Finanzlage im Krankenhausbereich weiterhin drastisch verschlechtert. Denn ausbleibende Unterstützungszahlungen sowie steigende Preis- und Lohnniveauerhöhungen zwingen immer mehr Krankenhäuser in die Knie.

Wie sehr die systematische Unterfinanzierung und das Fehlen einer auskömmlichen Vergütung gerade auch in Bayern die Kliniken trifft, zeigt die „Defizit-Uhr“ – zu finden auf der Website der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG): Demnach kommen allein in den bayerischen Krankenhäusern für 2023 jede Stunde 99.768 € Defizit dazu! Dieser Wert würde sich nach dem Auslaufen der Hilfsfonds 2024 sogar noch erhöhen, wenn die Berücksichtigung der Inflation bei den regulären Erlösen weiterhin nicht erfolgt.

Deshalb: Ein verlässlicher Ausgleich der Kostenexplosion bei den Betriebskosten ist dringend erforderlich und kann vom Bundesgesetzgeber nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden!

Jetzt ist Ihre Stimme gefragt!

Mehr als 80.000 Bürgerinnen und Bürger haben bereits mit ihrer Unterschrift Solidarität mit ihren Krankenhäusern gezeigt. Unterstützen auch Sie und geben auf der Homepage der Deutschen Krankenhausgesellschaft Ihre Stimme ab unter: www.dkgev.de

Wir brauchen Sie, damit wir weiterhin da sind, wenn Sie uns brauchen!

Vielen Dank!

Zeitungsseite HALLOmuenchen als PDF: HALLO_Josephinum_Protest_20.09.2023.pdf